Johannes zeigt sich in seiner jugendlichen Schönheit mit ausdrucksstarker Physiognomie, vollen, an den Enden durchbrochen ausgearbeiteten Locken und feingliedrigen Händen. Der kunstvolle Faltenwurf des Mantels verleiht der Figur eine plastische Intensität. Aus dem Kelch in der Linken windet sich eine Schlange (1914 ergänzt).
Der Legende nach wollte Aristodemus. der Oberpriester des von Johannes zerstörten Artemistempels in Ephesus. den Heiligen auf die Probe stellen. Würde Johannes aus dem Giftbecher trinken, wollte der Priester sich bekehren. Zwei verurteilte Verbrecher waren vor den Augen des Johannes nach dem Giftgenuss tot umgefallen. Als der Heilige das Kreuzzeichen über dem Kelch machte, entwich das Gift in Gestalt einer Schlange, so dass Johannes gefahrlos trinken konnte. Er warf seinen Mantel über die Verbrecher, die zum Leben erwachten, Aristodemus bekehrte sich.