Herzog Albrecht V. von Bayern (1528-1579) zählt zu den herausragenden Gründern der Kunstsammlungen der Wittelsbacher.
Auf die Initiative dieses Renaissance-Herrschers gehen die Einrichtung der Hofbibliothek (1558) und der Schatzkammer (1565) zurück. Zudem ließ Albrecht V. zwischen 1563 und 1571 zwei große freistehende Sammlungsbauten errichten: das Antiquarium zur Aufnahme antiker Bildwerke und die Kunstkammer. In dieser Kunstkammer mit ihren vielfältigen Sammlungsobjekten aus Kunst und Natur, welche die damals bekannte Welt widerspiegelten, befanden sich auch die Stadtmodelle Jakob Sandtners sowie die Druckstöcke zu Philipp Apians Karte des Herzogtums Bayern. So diente die Kunstkammer zugleich der Repräsentation des fürstlichen Territoriums. Die wohl von Albrecht V. in den Niederlanden erworbenen Wandteppiche der Paulus-Folge waren zur Ausstattung der herzoglichen Wohngemächer im Rundstubenbau der im Kern noch mittelalterlichen Neuveste bestimmt.