München, Lenbachhaus, Saal 30

Position München, Lenbachhaus
Künstler in München, Lenbachhaus, Saal 30
Nur hier
August Macke
1887 Meschede - 1914 Perthes-lès-Hurlus
Kunstwerke (1907–1931)
Franz Marc (1904–1914), Zwei Pferde, München, Lenbachhaus, Saal 30, 1908–1909
Bronze
München, Lenbachhaus, Saal 30 (Inventar-Nr. G 13319)
1908–1909

AUGUST MACKE

August Macke, 1887 in Meschede geboren und in Bonn aufgewachsen, unternahm nach einem Studium an der Düsseldorfer Akademie 1907 eine erste Reise nach Paris, wo die Begegnung mit dem Impressionismus für ihn entscheidend wurde und seine Neigung zu einer sinnlichen, farbigen Gestaltung der Wirklichkeit bestärkte. Erst 22jährig heiratete er 1909 Elisabeth Gerhardt, die Nichte des wohlhabenden Berliner Fabrikanten Bernhard Koehler, und ließ sich mit ihr für ein Jahr am Tegernsee nieder. In München lernte er Franz Marc kennen und schloss mit ihm enge Freundschaft. Obgleich Macke 1911 nach Bonn zurückkehrte, gehörte er durch Marcs Vermittlung zum engen Kreis des >Blauen Reiter und beteiligte sich an dessen Ausstellungen. Dem Mystischen und Geistigen in der Kunst von Kandinsky und Marc stand er jedoch eher distanziert gegenüber, für ihn war Malen ein kreatives Umgestalten der Natur, die er mit wunderbaren Farbeinheiten im Bild neu aufbaute. Das Themenspektrum seiner Gemälde blieb gegenständlich, seine Sujets sind Porträts, Stillleben, aber auch moderne Motive wie Spaziergänger im Zoologischen Garten oder vor den Schaufenstern von Modegeschäften. 1913 zog Macke für acht Monate an den Thuner See in die Schweiz. Im Frühjahr 1914 unternahm er zusammen mit Paul Klee und Louis Moilliet die legendäre Tunisreise, von der er eine Fülle von Aquarellen mitbrachte. Im Sommer darauf wurde er zum Kriegsdienst eingezogen und fiel schon wenige Wochen später an der französischen Front.

Born in Meschede in 1887 and raised in Bonn, August Macke attended the Art Academy in Düsseldorf. In 1907, he first traveled to Paris, where Impressionism had a decisive influence on him, encouraging his tendency to depict reality in strong, sensuous colors. In 1909, at the young age of 22, he married Elisabeth Gerhardt, a niece of the wealthy Berlin industrialist Bernhard Koehler, and moved with her for a year to Tegernsee near the Bavarian Alps. In Munich, he met Franz Marc, with whom he became close friends. Returning to the Rhineland in 1911, he settled in Bonn, but thanks to Marc, he became a member of the inner "Blue Rider" circle and took part in all the group's exhibitions even as he took a fairly critical view of the mystical and "spiritual" tenor of Marc's and Wassily Kandinsky's art: for him, painting meant a creative reinterpretation of nature, which he built anew from evocative colors. His paintings ranged in subject matter from portraits and still lifes to modern themes such as people visiting the zoo or gazing into shop windows. In 1913, Macke spent eight months at Lake Thun in Switzerland, and in the spring of 1914, he painted a large number of notable watercolors on a trip to Tunisia with Paul Klee and Louis Moilliet that has become legendary. In August, Macke was called up to serve in the First World War and was killed on the Western front only a few weeks later.

GABRIELE MÜNTER

Gabriele Münter, 1877 in Berlin geboren, entstammte einer ursprünglich westfälischen Familie und kam 1901 zum Kunststudium nach München. 1902 wurde sie hier Schülerin von Wassily Kandinsky, 1903 auch seine Lebensgefährtin. Da Kandinsky noch verheiratet war, begaben sich Münter und er jahrelang auf Reisen, unter anderem nach Tunis und Paris. 1908 kehrten sie wieder dauerhaft nach München zurück und entdeckten gleich zeitig Murnau als ihren bevorzugten Malort. 1909 erwarb Münter in Murnau ein Haus, gemeinsam verbrachten sie hier viele Monate, die zu den produktivsten ihres Schaffens gehörten. In der Periode 1908 bis 1914 kamen Münters künstlerische Stärken, ihre Fähigkeit zur Vereinfachung und ihre zeichnerisch treffsichere Malweise zur vollen Entfaltung. Reduktion der For men und klare Farbkontraste kennzeichnen auch die Bildnisse ihrer Künstlerfreunde, die Münter als Einzige aus der Gruppe schuf. In ihre Stillleben um 1911 bezog sie auch das von ihr und Kandinsky gesammelte religiöse Kunsthandwerk und Hinterglasbilder mit ein und leistete mit ihnen einen unverwechselbaren Beitrag zur Kunst des >Blauen Reiters, Nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs kehrte Kandinsky nach Russland zurück, im Winter 1915-16 trafen sie sich ein letztes Mal in Stockholm. Nach Jahren in Skandinavien und einem Wanderleben in Deutschland ließ Münter sich 1930 mit ihrem zweiten Lebensgefährten Johannes Eichner wieder dauerhaft in ihrem Haus in Murnau nieder, wo sie bis zu ihrem Tod 1962 lebte und arbeitete.

Born in Berlin in 1877 to a family with roots in northwest Germany, Gabriele Münter moved to Munich in 1901 to study art. The following year, she en rolled in Wassily Kandinsky's class, and became his companion in 1903. Since Kandinsky was still married, the couple spent the next several years traveling, including to Tunis and Paris. Returning to Munich in 1908, they discovered an ideal spot for painting in Murnau, a market town in the Alpine foothills of Bavaria, where Münter bought a house in 1909. The months they spent there together were among the most productive in Münter's career. Her artis tic strengths- an ability to simplify form and to paint in a bold, graphic style -came to fruition from 1908 to 1914 Formal clarity and strong color contrasts characterize the portraits in which she recorded the leading members of the group. Her still lifes of 1911, in which she included items of religious folk art and reverse glass paintings that she and Kandinsky had collected, are her most original contribution to the art of the "Blue Rider." Kandinsky re turned to his native Russia at the outbreak of the First World War, but he and Münter met for a last time in Stockholm in the winter of 1915-16. After staying in Scandinavia for several years and leading a peripatetic life in Ger many, Münter eventually moved back to her house in Murnau in 1930, with her second partner, Johannes Eichner, she lived there until her death in 1962.

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In Vorbereitung: Paris, Musée d’Orsay; Paris, Musée des Arts décoratifs; L'Aquila, Museo Nazionale d'Abruzzo; Ascoli Piceno, Pinacoteca civica

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