ITALIENISCHE MEISTERWERKE IM FERDINANDEUM
Durch die umfangreichen Nachlässe von Ludwig von Wieser und weiterer Gönner des Museums konnte das Ferdinandeum eine so umfangreiche Sammlung italienischer Meister des 16. und 17. Jahrhunderts erwerben, dass bereits um 1890 ein Saal diesem Bestand gewidmet wurde. Hierzu gehören etwa das Porträt des Botanikers Andreas Mattioli und das vielleicht Niccolo Frangipane zuschreibbare Bild eines jungen Paares.
In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurden durch die überwiegend landes geschichtliche Ausrichtung der Dauerausstellung kaum noch italienische Kunst werke präsentiert. Diese sind nun nach vielen Jahrzehnten erstmals wieder zu sehen. Darunter befinden sich mehrere Bronzestatuetten aus der Spätrenaissance. Der vergoldete Kruzifixus des bedeutenden Renaissance-Bildhauers Guglielmo della Porta mit seinen fein herausgearbeiteten Muskelpartien ist nur eines von vielen äußerst qualitätvollen Beispielen dieses Sammlungsbestands.
DER,,PATRIOTISCHE EIFER VON PRIVAT-SAMMLERN"
Im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts erhielten die Bestände des Ferdinandeums bedeutende Zugewinne durch die großzügigen Stiftungen und Nachlässe mehrerer Sammler. Die frühen Bestandskataloge des Museums preisen daher immer wieder die Leistungen und den „patriotischen Eifer" dieser Privatsammler.
Die Innsbrucker Brüder Johann Wieser und Ludwig Ritter von Wieser starben 1886 und 1888. Sie hinterließen dem Ferdinandeum ihre immensen, von breitgefächertem Interesse zeugenden Sammlungen, die sie ihr ganzes Leben über zusammengetragen hatten - darunter Skulpturen, Bücher, Drucke, kunstgewerbliche Objekte und Gemälde.
Ludwig von Wieser war als Jurist mehrere Jahrzehnte für die Österreichisch Ungarische Monarchie in Venedig tätig, weshalb er in der Lagunenstadt sowie in weiteren Städten Norditaliens wie Brescia zahlreiche Kunstwerke erwerben konnte. Zu diesen gehören beispielsweise die damals als authentisch angesehenen großen Gemälde nach Bernardo Strozzi und Caravaggio in diesem Raum.